John Lennon zum 80. Geburtstag: Watching the Wheel & die Macht der Glaubenssätze
John Lennon wäre heute, den 9. Oktober 2020, 80 Jahre alt geworden. Man könnte viel über die Musiker-Legende berichten; die Zeitungen, Radio- und Fernsehanstalten tun dies heute auch. Ich möchte nur einen Aspekt herausgreifen: Wie John Lennon uns auf musikalische Art eine NLP-Methodik erklärt. Er zeigt uns in einem Song, wie wir begrenzende Glaubenssätze transformieren. Besser kann das kein NLP-Trainer der Welt zeigen …
Um es vorweg aufzuklären: Ich weiß nicht, ob John das Neuro-Linguistische Programmieren kannte. Möglich wäre es, da die Hochzeit seines künstlerischen Schaffens und die Entstehung des NLP sich auf der Timeline direkt berühren. Vielleicht ist es auch nur ein Zufall …
John Lennon, in seiner Kindheit mehrfach vernachlässigt oder psychisch missbraucht und entsprechend traumatisiert, betritt die Welt der Erwachsenen voller Vorurteile, oder, in NLP ausgedrückt: voller begrenzender, geradezu toxischer Glaubenssätze. Ihm wird Frauenfeindlichkeit, Gewaltbereitschaft und Homophobie nachgesagt. Doch das ändert sich mit der Zeit unter dem Einfluss seiner Band und der weltweit friedensbewegten und liebesorientierten Aufbruchstimmung der 1960er / 70er Jahre (Flower Power, Woodstock …). John transformiert seine toxische Männlichkeit. Und er thematisiert seinen inneren Konflikt in seinen Liedern. Spätestens nach der Begegnung mit Yoko Ono versteht er sich als Aktivist für gleichwertige Beziehungen, Frieden und eine bunte, tolerante Welt.
John Lennon, der Mistkerl – John Lennon, der weise Mann. Dazwischen liegt ein Transformationsprozess. John erkennt, dass seine – jetzt wieder in NLP ausgedrückt – „Landkarte“ von anderen beschrieben wurde, noch ehe er Gelegenheit hatte, sein Leben selbst zu gestalten. Dass sein Modell der Welt nur die Reproduktion seiner Eltern und seiner Tante Mimi ist, die den kleinen John psychisch missbrauchte (näheres: John Lennon und die zerstörte Legende von „Tante Mimi“, Klebel, Thomas im Hamburger Abendblatt vom 28.01.2007; online verfügbar hier: https://www.abendblatt.de/vermischtes/article107201095/John-Lennon-die-zerstoerte-Legende-von-Tante-Mimi.html
In dieser Zeit entsteht ein Lied, welches meiner Meinung nach den typischen – oder sagen wir: den nachhaltigen – NLP-Umgang mit begrenzenden Glaubenssätzen erklärt: „Whatching the Wheel“. Wenn Du magst, höre es Dir jetzt hier an: https://www.youtube.com/watch?v=uVXR2LYeFBI
Für alle, die den Text vielleicht nicht so gut verstehen, hier die Übersetzung:
Die Leute sagen ich bin verrückt,
das zu tun, was ich tue.
Na ja, sie warnen mich, um mich vor dem Ruin zu bewahren.
Wenn ich sage, ich bin OK, dann schauen sie mich ganz komisch an.
Natürlich ist man nicht glücklich, jetzt, wo man nicht mehr länger mitspielt. …
Ich sitze bloß hier und schaue zu, wie sich die Räder drehen
Ich liebe es wirklich, sie rollen zu sehen
Fahre nicht mehr auf dem Karussell (mehrdeutig: merry-go-round heißt auch Endlosschleife)
Ich musste mich einfach davon losreißen.
Ich liebe es wirklich, sie rollen zu sehen
Fahre nicht mehr auf dem Karussell.
Ich musste gehen … (ich musste mich losreißen).
Praktische Anwendung gefällig? Bitte sehr: Wenn du aus dem Karussell der begrenzenden Glaubenssätze aussteigen willst, musst du ein paar Entscheidungen treffen:
Schau deine Glaubenssätze einmal an (die Räder rollen sehen) und untersuche dabei
- welche davon „fremdgeprägt“ (wir sagen an unserem Institut: MitGIFT) sind,
- welche davon deine eigenen sind,
- welche nützlich für dich sind und
- welche dich begrenzen, dich immer wieder zum Stolpern bringen und dich daran hindern, dein Leben deiner tiefsten Sehnsucht entsprechend zu gestalten.
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