Macht mit bei einer wissenschaftlichen Studie: NLP-Coaching am Computer

Der NLP-Master-Coach Erdal Karaca hat eine Software für das Selbstcoaching mit NLP entwickelt. Er studiert „Engineering of Socio-Technical Systems“ an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. In diesem Master-Studiengang geht es, so sagt er, um soziotechnische Systeme für Psychologie, Neurowissenschaften, Systems Engineering und Informatik.

In diesem wissenschaftlichen Kontext hat Erdal seine Coaching-Software entwickelt, die drei NLP-Anwendungen aus unserer Practitioner-Ausbildung enthält:

  • Konflikt mit einer anderen Person klären (Drei Positionen).
  • Entscheidungsfindung bei zwei konkurrierenden Wahlmöglichkeiten (Verhandlungsreframing).
  • eine Idee oder ein Vorhaben konstruktiv kritisch betrachten (Disney-Strategie).

Nun möchte er testen, ob und wie seine Software zu guten Selbstcoaching-Ergebnissen führt. Und er bittet Sie, er bittet Dich, mitzumachen. Je mehr Teilnehmer, desto größer und qualifizierter die wissenschaftliche Aussagekraft seiner Studie über den Einsatz von Informationstechnologie im NLP-Coaching.

Ich bitte alle, die an NLP interessiert sind, herzlich darum, den EDV- und NLP-Entwickler zu unterstützen. Das nützt Erdal in seiner wissenschaftlichen Arbeit, das nützt der NLP-Community in Bezug auf die Reputation unserer wundervollen Methode.

Zur Einführung präsentiert Erdal animierte Videos und PDF-Anleitungen zum Selbststudium. Danach kannst Du beliebig viele Coachings oder Themen bearbeiten, die Dich gerade bewegen – und das alles kostenfrei.

Hier geht es zur Teilnahme:

https://syflux.de/app/index.html

 

Und weil ich Erdals Ansatz so interessant finde, habe ich ein Interview mit ihm geführt.

Ralf Dannemeyer

 

Erdal Karaca, Entwickler der NLP-Coaching-Software und Interviewpartner

Das Interview wurde zuerst veröffentlicht im XING Forum „Die Welt des Neurolinguistischen Programmierens“: Ralf Dannemeyer (R. D.) im Gespräch mit Erdal Karaca (E. K.).

R.D.: Erdal, Du hast eine ungewöhnliche Idee: NLP-Coaching mittels einer von Dir entwickelten Coaching-Software. Wie funktioniert das genau?

E.K.: Die Software nutzt die metakognitiven/introspektiven Fähigkeiten des Menschen, über sich und seine Umwelt nachzudenken. Sie führt durch den Coachingprozess, so dass der Benutzer den technischen Vorgang des Coachings nicht verstanden haben muss, um sich selbst eine Hilfe zu sein. Wiederholt der Benutzer den Prozess oft genug, so lernt er, diesen auch auf unbewusster Ebene (über das prozedurale Gedächtnis) unabhängig von der Software in erforderlichen Alltagssituationen anzuwenden.

R.D.: Deine Entwicklung ist fertig und Du willst sie jetzt mit den Mitgliedern unseres Forums testen. Was ist der wissenschaftliche Ansatz, was möchtest Du erforschen?

E.K.: In der Vergangenheit wurde Software gegen einen Anforderungskatalog von vermeintlich sinnvollen Funktionen programmiert, deren Entwicklung auch einem festen Zeitplan unterlag. Das Produkt wurde “fertig” abgegeben, um später oft festzustellen, dass die nutzenden Personen alles andere als glücklich mit dem System waren. Inzwischen weiß man, dass diese Personen Teil des Entwicklungsprozesses sind, um eine gewisse Akzeptanz und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.

Studenten an der Uni Oldenburg lernen im Master-Studiengang für soziotechnische Systeme, wie sie die Methoden der Neurowissenschaften mit denen der Informatik kombinieren, um Menschen bei ihren Herausforderungen zu unterstützen, den eigenen Alltag zu meistern. Dies ist der Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion (oder Gehirn-Computer-Schnittstelle).

In meiner Studie möchte ich selbst als Master-Student untersuchen, inwiefern die Art der Visualisierung von NLP-Techniken einen Einfluss auf die Wirksamkeit des Selbstcoachings hat. Ich erhoffe mir darüber hinaus auch, dass die Daten aus der Studie helfen werden, die Software weiter auf die Bedürfnisse der Benutzer anzupassen, aber auch in folgenden Studien die beliebtesten und wirksamsten NLP-Techniken ausfindig zu machen.

R.D.: Eine der großen Wirksamkeitsvoraussetzungen von NLP-Coaching ist der Rapport, in anderen Therapierichtungen auch die „therapeutische Allianz“ genannt. Die Wirkung von Rapport ist inzwischen durch die Neurobiologie nachgewiesen. Nach meinem Verständnis kann man den doch bei einem digitalen Coaching gar nicht herstellen – oder etwa doch?

E.K.: Aus der Neurobiologie ist bekannt, dass sich das zentrale Nervensystem des Menschen (und anderer Säugetiere) über Jahrmillionen aufgrund erforderlicher Anpassungen an die Umwelt evolutionär weiterentwickelt hat. Nun möchte ich nicht sagen, dass im Hirn des Menschen ein neuer neuronaler Cortex für Online-Coaching entstehen wird. Es ist jedoch beobachtbar, dass Menschen über die Nutzung des eigenen Körpers hinaus (abstrakte) Konstrukte nutzen, um innere mentale Zustände nach außen zu kommunizieren. Ein einfaches Beispiel ist die Anwendung von Emojis in Chats 🙂

Diese digitalen Mikrogesten lassen sich effektiv und sinnvoll im Coachingprozess beim Rapportaufbau einsetzen.

Den Rapport (in diesem Kontext auch das Vertrauen) zur Software und Technik im Sinne einer guten Mensch-Maschine-Interaktion herzustellen bedarf noch – neben dieser Studie – weiterer Untersuchungen.

R.D.: Was gibst Du unseren Mitgliedern mit auf den Weg, um sie zur Teilnahme zu motivieren?

E.K.: Ich denke, dass der digitale Wandel Teil unserer physischen Welt ist und zum andauernden generationenübergreifenden Fortschritt beiträgt. Es gilt, die hiermit gegebenen Möglichkeiten nicht zu blockieren, sondern geschickt einzusetzen, um ein konstruktives Miteinander zu ermöglichen. Das Online-Coaching ist eine dieser Möglichkeiten.

R. D. Erdal, danke für dieses interessante Gespräch